Am 3. Februar 2015 besichtigten die Schülerinnen und Schüler der AG „Nationalsozialistische Erinnerungsorte“ unter der Leitung von Christina Ostheim und Thomas Schattner, sowie die beiden Leistungskurse der Q2 und der Q4 von Christina Ostheim das Konzentrationslager Mittelbau-Dora. Dieses stellt heute ein Synonym für den Irrsinn von Zwangsarbeit und unterirdische Rüstungsproduktion dar.

Dora_2015Dieses Konzentrationslager wurde als letztes großes Lager in Deutschland im Sommer 1943 gegründet. Mehr als 60.000 KZ-Häftlinge aus nahezu allen europäischen und außereuropäischen Ländern mussten hier für die deutsche Rüstungsindustrie unter Tage arbeiten (vor allem Sowjets, Polen und Russen, aber auch Marokkaner, Tunesier und Inder). Jeder dritte Häftling starb an den unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingen in den Stollen in den südlichen Harzausläufern. Und die Kälte, die beim Besuch herrschte, besonders der mitunter eisige Wind, machte den Schülern rasch deutlich, an was für einem Ort sie sich gerade befanden.

Besonders ergreifend war für die Schülerinnen und Schüler der Gang durch einen Teil der Stollenanlage, die seit den 1990er Jahren wieder für Besucher geöffnet sind. Mit dem Wissen, dass hier tausende Menschen bei Durchschnittstemperaturen von um die 10 Grad auf dem nackten Steinboden schlafen mussten, keinerlei Hygiene herrschte (abgesägte Benzinfässer dienten als „Toiletten“), Hunger zum Alltag gehörte und schnell Seuchen kursierten, begriffen die Schüler wieder einmal, wie menschenverachtend das NS-Regime dachte und handelte.

Des Weiteren war es sehr ergreifend für die Schülerinnen und Schüler, sich länger im Krematorium des Lagers aufzuhalten, welches 1944 etwas abseits vom restlichen Lager errichtet wurde. Und auch der sich nebenan befindende Ascheabhang – man kippte die Asche der verbrannten KZ-Häftlinge einfach nebenan in den Wald – hinterließ emotional seine Spuren.

(Thomas Schattner)