Die Schülerinnen und Schüler der AG Schulgeschichte unter Leitung von Thomas Schattner lesen im Rahmen der interkulturellen Woche am 27. September, um 17 Uhr im Homberger Rathaussaal aus Briefen von Margret Grundmann.

Die Jüdin Margret Grundmann, geb. Goldschmidt, wurde am 31. Oktober 1916 in Homberg geboren. Ihr Elternhaus befand sich in der Holzhäuser Straße 14. In der Untergasse betrieb ihr Vater Moritz Goldschmidt einen Textilhandel. Von 1930 bis 1933 besuchte sie die August-Vilmar-Schule, jetzt Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule – unsere Schule.

Glückliche AVS-Schülerinnen vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit ihren an der Schule selbst geschneiderten Pyjamas

Im Jahr 2003 gelang es Thomas Schattner, dem Leiter des Schulmuseums, zunächst brieflichen, später auch telefonischen Kontakt zu Frau Grundmann zu bekommen. Anhand von 16 Briefen konnte so die jüdische Geschichte Hombergs noch intensiver erforscht werden. Nach dem Tod Frau Grundmanns setzte sich der Dialog mit ihrer Tochter, Helen Mars, fort. Diese hat eigens für die Lesung Dokumente aus dem Besitz ihrer Mutter gescannt und zur Verfügung gestellt. So können nach der Lesung Dokumente und Fotografien sowie Dokumente aus der Wiedergutmachungsakte Frau Grundmanns betrachtet werden, die zum Teil noch nie in Homberg zu sehen waren.